Unregelmäßige Periode – meist kein Grund zur Sorge
- Ursache oft hormonell
- in Pubertät und Wechseljahren
- meist harmlos
- dennoch Arzt aufsuchen
- verschiedene Symptome
- Die Ursachen eines plötzlich unregelmäßigen Zyklus sind meistens hormonell bedingt. Das trifft auf besondere Lebensumstände ebenso zu wie die Pubertät, Wechseljahre oder auch die Zeit nach der Geburt.
- In den meisten Fällen ist ein unregelmäßiger Zyklus harmlos und reguliert sich ganz von allein wieder. Nichtsdestotrotz schadet es nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn es keine erkennbare Ursache für die Unregelmäßigkeiten gibt.
- Die unregelmäßige Periode kann sich durch zu kurze und zu lange Zyklen ebenso äußern wie starke oder schwache Blutungen. Auch auftretende Schmerzen sind ein Indiz für eine Unreelmäßigkeit.
Was bedeutet ein „unregelmäßiger Zyklus“?
Häufig wird bei einem Standardzyklus von 28 Tagen ausgegangen. Das ist jedoch nicht ganz richtig, denn weitaus mehr Frauen haben einen Zyklus von 27 Tagen. Aus medizinischer Sicht ist ein Zyklus zwischen 23 und 35 Tagen nicht beunruhigend und gilt als „normal“.
Innerhalb dieser Spanne sind auch Schwankungen nicht ungewöhnlich. Diese kann sich entweder auf die Dauer der Blutung oder auch die Intensität beziehen. Manchmal gibt es auch Zwischenblutungen und auch schmerzhafte Blutungen gehören zu den Menstruationsstörungen. Unregelmäßig bedeutet also:
- zu früh
- zu spät
- längere oder kürzere Dauer als üblich
- komplettes Ausbleiben
- Zwischenblutungen
- Schmerzen
Die Periode ist trotz Pille unregelmäßig
Im Normalfall pendelt sich bei einer Einnahme der Pille der veränderte Hormonhaushalt schnell ein. Ist das nicht der Fall und die Periode fällt außerhalb des vorgegebenen Rhythmus von 28 Tagen bzw. in die Einnahmepause, kann unter Umständen der Wechsel zu einem anderen Präparat Abhilfe schaffen.
Unregelmäßige Methode nach der Schwangerschaft
Während die Periode mit Beginn der Schwangerschaft aussetzt und damit meist das erste Indiz darstellt, kann sie auch nach der Schwangerschaft unregelmäßig einsetzen. Das ist vor allem während des Stillens der Fall, da auch hier starke Hormonschwankungen auftreten.
Und auch grundsätzlich ändert sich der Zyklus bei vielen Frauen nach der Geburt und ist dann etwas kürzer oder länger als vor der Schwangerschaft.
Pubertät und Wechseljahre
Sowohl die Pubertät als auch die Wechseljahre sind Lebensphasen, in denen der Hormonhaushalt mächtig durcheinanderkommt. Entsprechend ist sowohl in den ersten als auch den letzten Jahren der Periode eine Unregelmäßigkeit der Blutung besonders häufig festzustellen. Weit verbreitet ist dann eine Zyklusdauer zwischen 35 und 45 Tagen.
In der Pubertät gibt es zudem die sogenannte Amenorrhoe. Diese tritt entweder in der Form auf, dass bei Mädchen bis zu einem Alter von 16 Jahren noch keine Regelblutung aufgetreten ist. Im Falle der zweiten Variante hingegen gab es zwar eine erste Monatsblutung, doch wird diese durch Zeiträume von mindestens drei Monaten unterbrochen, obwohl eine Schwangerschaft auszuschließen ist.
Bei Frauen in den Wechseljahren kommt es immer wieder auch zu einer sehr schwachen Blutung mit einem Blutverlust von weniger als 25 Millilitern. Diese Form der Zyklusstörung ist auch bei übergewichtigen Frauen verbreitet.
Unregelmäßige Periode wegen einer Spirale?
Eine Spirale dient der Verhütung, indem die männlichen Samenzellen geschädigt werden und das Einnisten des Eis in der Gebärmutterschleimhaut verhindert wird. Kurz nach dem Einsetzen der Spirale durcheinen Arzt treten bei Frauen nicht selten krampfartige Schmerzen wie bei der Menstruation oder auch leichte Schmierblutungen auf. Beides sollte nach einigen Tagen wieder verschwunden sein.
Doch auch danach ist die Regelblutung bei vielen Frauen mit einer Spirale länger und stärker als vor dem Einsetzen. Auch Entzündungen der Eileiter oder Eierstöcke treten in seltenen Fällen auf und können eine unregelmäßige Periode verursachen.
Lassen die Schmerzen nicht nach, hilft manchmal nur das Herausnehmen der Spirale. Symptome können hier die folgenden sein:
- starke Blutungen über mehr als 3-4 Zyklen
- sehr starke Schmerzen, gegen die auch keine Schmerzmittel helfen
Manchmal spielen auch nur die Hormone verrückt
Wie auch in Pubertät und den Wechseljahren können immer wieder Hormonschwankungen auftreten, die zu einer unregelmäßigen Periode führen. Mögliche Ursachen sind hier beispielsweise:
- Stress
- psychische Belastungen
- falsche Ernährung
- Klimaveränderungen
- Zeitverschiebungen
- Leistungssport
- Rauchen
- Einnahme von Antidepressiva
- Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion
- starkes Untergewicht
Auch Entzündungen und Zysten können unregelmäßige Blutungen verursachen
Hast du während der gesamten Blutung wechselnde Unterleibschmerzen, die eventuell von Verstopfungen und Blähungen begleitet sind, kann auch eine chronische Eileiter- oder Eierstockentzündung vorliegen.
Eine weitere Ursache kann eine gutartige Eierstockzyste sein (PCOS). Hier treten Monatsblutungen eher selten im Zusammenhang mit männlicher Behaarung und einem starken Übergewicht auf. Die Ursache dieser Fehlfunktion der Eierstöcke ist bisher noch nicht gänzlich erforscht.
Weitere, ernstzunehmende Ursachen können auch Tumore, Polypen oder eine Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter sein, weshalb bei einer ungeklärten Ursache einer unregelmäßigen Periode der Besuch eines Arztes dringend empfohlen wird.
Was du bei einer unregelmäßigen Periode tun kannst
In den meisten Fällen ist ein unregelmäßiger Zyklus kein Grund zur Sorge. Zum Arzt solltest du dennoch gehen, wenn
- Schmierblutungen auftreten
- die Periode plötzlich ausbleibt
- unvermittelt starke Gewichtsschwankungen auftreten
- der männliche Haarwuchs, z. B. an der Brust zunimmt und das Gewicht steigt
- der komplette Zyklus von wechselnden Unterleibschmerzen begleitet ist
- die Periode unregelmäßig ist, mit Blutungen und wehenartigen Schmerzen einhergeht
- die Menstruation bislang regelmäßig war, plötzlich aber unregelmäßig ist
Der Arzt wird anhand einer Diagnose eine Behandlung empfehlen oder auch nicht. Das kann beispielsweise das Verschreiben der Pille sein.
Vermutest du Stress als Ursache, reicht schon der Stressabbau durch gezielte Entspannungstechniken aus. In der Naturheilkunde gilt Mönchspfeffer als Mittel gegen einen unregelmäßigen Zyklus. Liegt eine chronische Entzündung von Eileiter oder Eierstöcken vor, können Moorbäder und Fangopackungen zur Heilung beitragen.
Weiterführende Links
Hier erfährst du mehr zu Ursachen und Behandlung von Zyklusstörungen:
Ein regelmäßiger Zyklus steigert die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Tipps dazu erhältst du hier:
Auch die Expertin von o. b. klärt zu Unregelmäßigkeiten beim Zyklus auf: