Wie lange dauert ein Zyklus?
- Durchschnitt bei 27 Tagen
- bei Pilleneinnahme 28 Tage
- häufige Schwankungen
- zahlreiche Ursachen für Unregelmäßigkeiten
- 3 verschiedene Phasen
- Ein Zyklus gilt bei einer Dauer zwischen 23 und 35 Tagen als normal bzw. regelmäßig. Der Durchschnitt liegt bei 27 Tagen und kann immer wieder schwanken. Bei der Einnahme der Pille ist der Zyklus auf 28 Tage vorgegeben.
- Unregelmäßigkeiten können zahlreiche Ursachen z. B. hormoneller oder psychischer Art haben. Oft sind die bei einmaligem Auftreten harmlos.
- Der Zyklus lässt sich in drei Phasen einteilen. Während die erste in ihrer Länge variiert, ist die Lutealphase nach dem Eisprung immer gleichbleibend lang.
Wie lange dauert ein Zyklus normal?
Oft heißt es, dass der normale Zyklus einer Frau bei 28 Tagen liegt. In der Realität trifft dies allerdings auf die wenigsten Frauen zu, denn so individuell eine Frau ist, so unterschiedlich kann auch ihr Zyklus sein. Nicht zuletzt, weil es externe Faktoren gibt, die die Dauer eines Zyklus beeinflussen können. Das sind z. B. Stress oder auch Diäten.
So kommt tatsächlich eine Zykluslänge von 27 Tagen am häufigsten vor, nur 13 % aller Frauen liegen bei 28 Tagen. Rund die Hälfte der Zyklen dauert länger als 28 Tage, jeder zehnte Zyklus liegt sogar unter 25 Tagen. Und auch innerhalb eines Jahres schwankt die Länge der Zyklen bei 58 % der Frauen um mehr als eine Woche.
Maximale Dauer des Zyklus?
Trotz der individuellen Schwankungen gibt es allerdings auch eine Grenze nach oben und unten, innerhalb der sich ein Zyklus bewegen sollte. Das sind mindestens 23, maximal aber 35 Tage. Alles, was sich innerhalb bewegt, gilt als normal, alles außerhalb als unregelmäßig. Doch auch hier sind einzelne Abweichungen in der Regel nicht besorgniserregend.
Drei Phasen
- Follikelphase: Hier reifen mehrere Eibläschen in einem der Eierstöcke heran. Bei einer Veränderung der Zykluslänge ist die Dauer dieser Phase variabel und verlängert oder verkürzt sich entsprechend.
- Eisprung: In der Zyklusmitte wird die reife Eizelle vom Eierstock abgegeben und wandert durch den Eileiter in die Gebärmutterhöhle. Das Eibläschen wandelt sich in den sogenannten Gelbkörper. Der Tag des Eisprungs und der Tag davor sind die fruchtbarsten Tage, an denen die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, besonders hoch ist. Das ist in der Regel 12-16 Tage vor der nächsten Blutung der Fall.
- Lutealphase: Es wird das Gelbkörperhormon Progesteron produziert, das dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird und sich auf die Einnistung der Eizelle vorbereitet. Kommt es zu keiner Befruchtung, wird die Schleimhaut mit der nächsten Regel abgestoßen und der Zyklus beginnt von neuem. Diese Phase dauert unabhängig von der Zyklusdauer zwischen 10 und 16 Tagen an und kann hormonell bedingt nicht länger als 18 Tage dauern.
Wie lange dauert ein Zyklus mit oder ohne Pille?
Während sich der Zyklus bei Frauen, die die Antibabypille nicht einnehmen, individuell unterscheidet und im Lauf der Zeit auch schwanken kann, ist durch die Einnahme der klassischen Pille die Blutung auf einen 28-Tage-Rhythmus vorgegeben. Die Einnahme der Pille erfolgt für 21 Tage und pausiert anschließend für 7 Tage. In dieser Zeit fällt der Hormonspiegel ab, sodass eine Blutung ausgelöst wird.
Es gibt jedoch auch Präparate, bei denen eine durchgängige Einnahme erfolgt. Hier bleibt der Hormonspiegel konstant und die Blutung findet nicht statt. Die Einnahme erfolgt meist aufgrund starker Regelschmerzen für mehrere Wochen oder Monaten und sollte durch einen Arzt begleitet werden.
Die Dauer nach Absetzen der Pille
Durch die hormonelle Umstellung kann es nach dem Absetzen der Pille zunächst zu Unregelmäßigkeiten kommen, bis sich der Körper wieder an die eigene Hormonproduktion gewöhnt hat. Diese Phase kann bis zu 12 Monate lang anhalten.
Nicht selten treten nach dem Absetzen der Pille Zyklusstörungen hinsichtlich der Stärke auf, d. h. die Blutung ist möglicherweise außerordentlich schwach oder dauert nur wenige Tage.
Wie lange dauert ein Zyklus ohne Eisprung?
Findet gar kein Eisprung statt, verkürzt sich der Zyklus oft erheblich und liegt bei unter 21 Tagen. Vor allem bei jungen Mädchen in den ersten Jahren nach dem Auftreten der ersten Periode sind Zyklen ohne Eisprung häufiger der Fall. Diese Phase kann bis zum 25. Jahr anhalten.
Die Zykluslänge berechnen
Die Zykluslänge zu kennen, ist vor allem wichtig, wenn es darum geht, den Eisprung bei einem Kinderwunsch zu ermitteln, denn nur dann ist eine Befruchtung des Eis möglich. Umgekehrt kannst du die unfruchtbaren berechnen, um auf natürliche Weise zu verhüten. Daneben ist es natürlich auch einfach so hilfreich zu wissen, wann die nächste Blutung etwa einsetzen wird.
Um zu ermitteln, ob dein Zyklus normal ist, bedarf es zunächst der Dokumentation und Beobachtung. Notiere dir dazu über einen Zeitraum von mehreren Monaten die ersten Tage und ermittle anschließend die Tage dazwischen. So kannst du die durchschnittliche Länge berechnen. Neben dem klassischen Notizbuch gibt es dafür inzwischen eine Vielzahl von Apps, die eine Berechnung vereinfachen.
Mögliche Ursachen für Zyklusstörungen
Kleine Abweichungen sind im Laufe des Lebens einer Frau relativ häufig. Einmalige Unregelmäßigkeiten sind dabei auch keineswegs ein Grund zur Besorgnis. Vor allem auch in der Schwangerschaft, der Stillzeit oder nach einer Fehlgeburt sind unregelmäßige Zyklen fast normal. Anders sieht es eventuell aus, wenn der Zyklus immer wieder gestört ist. Das kann sowohl die Stärke, die Häufigkeit als auch die Dauer betreffen.
Zu lange oder zu kurze Dauer
Ursachen können neben Stress und psychischen Belastungen auch hormonelle oder organische Erkrankungen sein und sollten gegebenenfalls von einem Arzt überprüft werden. Auch Zeitverschiebungen auf Reisen oder das PCO (Syndrom polyzystischer Ovarien) sowie Hormonschwankungen während der Pubertät oder Wechseljahre wirken auf die Länge des Zyklus ein.
Dabei unterscheiden sich weitere mögliche Ursachen auch danach, ob der Zyklus zu lang, d. h. über 35 Tagen oder zu kurz, unter 21 Tagen, ist.
Zyklus | mögliche Ursachen | Behandlung |
---|---|---|
zu langer Zyklus (>35 Tage) |
| Behandlung der Grunderkrankung, z. B. Schilddrüsenhormone |
zu kurzer Zyklus (<21 Tage) |
| ggf. Hormongaben bei einem Kinderwunsch |
Sehr starke oder sehr schwache Blutungen
Eine Form der Zyklusstörung sind auch starke oder schwache Blutungen. Stark ist die Blutung beispielsweise, wenn der Tampon oder die Binde nach weniger als 2 Stunden gewechselt werden muss. Eine mögliche Ursache dafür können hormonelle Ungleichgewichte sein, sodass die Blutungen häufig bei jungen Mädchen oder Frauen in den Wechseljahren auftreten. Auch Entzündungen in der Gebärmutterschleimhaut, Myome, Endometriose oder Polypen können Blutungen verstärken.
Leichtere Blutungen treten hingegen oft bei Frauen auf, die lange die Pille eingenommen und abgesetzt haben. Manchmal ist auch ein Hormonmangel die Ursache einer schwachen Blutung.
Schwankungen in der Häufigkeit der Blutungen
Manchmal treten Zwischenblutungen zwischen zwei eigentlichen Blutungen auf, deren Dauer von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen variieren kann. Meist sind diese harmlos und stehen im Zusammenhang mit dem Eisprung. Auch manche Verhütungsmittel begünstigen Zwischenblutungen. Da bei einem häufigen Auftreten auch ernsthafte Ursachen wie Gebär- oder Eileiterentzündungen, Myome oder Polypen sowie Stoffwechselerkrankungen aber auch Krebserkrankungen der Gebärmutter oder Scheide mögliche Ursachen sind, ist der Besuch eines Arztes sinnvoll.
Umgekehrt kann die Monatsblutung entweder auch gar nicht einsetzen oder nach einige Blutungen für mehrere Monate ausbleiben. Hier sind häufige Ursachen oft Funktionsstörungen der Eierstöcke oder hormonelle Störungen, die oft bei Leistungssportlerinnen und Mädchen mit Essstörungen auftreten.
Weiterführendes
Hier erfährst du mehr darüber, wie der weibliche Zyklus funktioniert:
Dieses Video klärt über Ursachen und die Behandlung von Zyklusstörungen auf: